Vergangene Rapid Mapping Einsätze

Rapid Mapping wurde bei folgenden Ereignissen erfolgreich eingesetzt:

Am 23. August 2017 stürzten vom Piz Cengalo (3369 m ü. M.) im bündnerischen Bergell 3 Millionen Kubikmeter Felsen zu Tal. Mehrere Murgänge verfrachteten über 300'000 m3 Gesteinsmaterial durch das Val Bondasca bis zum Dorf Bondo. Vorab bei starken Niederschlägen ist mit weiteren Murgängen zu rechnen. Der Bergsturz von Bondo ist einer der grössten der letzten 100 Jahre in der Schweiz.

Die Seltenheit von Bergstürzen und Murgängen dieser Grössenordnung veranlasste das BAFU in Absprache mit dem Kanton Graubünden das Ereignis mittels Flugaufnahmen zu dokumentieren und Unterlagen für die detaillierte Analyse bereitzustellen. swisstopo führte an folgenden 3 Tagen Befliegungen des Gebietes durch. 25.8., 30.8. und 5.9. Als Produkte liegen jeweils Einzelbilder (schräg) sowie ein Orthofotomosaik mit einer Bodenauflösung von 12.5 cm vor.

Zusammengestellt aus SLF Lawinenbulletin und Schneesituation

Zwei Grossschneefälle führten zum Jahreswechsel 2017 /2018 zu sehr kritischen Lawinensituationen in den Alpen. Anfang Januar 2018 gingen viele grosse Lawinen nieder. Betroffen war vor allem das Wallis, Mittelbünden und das Engadin. Im Norden beruhigte sich danach die Situation zunehmend, aber gleichzeitig setzte im südlichen Wallis intensiver Schneefall ein, was dort zu sehr grosser Lawinenaktivität bis Mitte Januar führte.

Die Lawinenaktivität war vergleichbar mit jener von 1999. Dies veranlasste das BAFU, nach Absprache mit den betroffenen Kantonen, die Erhebung von Satellitenddaten (Taskings) in Auftrag zu geben.
In einem ersten Zeitfenster wurden die vier Gebiete Unterengadin, Goms, Mattertal und Val d'Herens mit dem Satellit SPOT-6 (1.5 m) erfasst. 5 Kernzonen à 10x10 km wurden zusätzlich mit den sehr hoch auflösenden Systemen Pleiades (50 cm) und Worldview4 (30 cm) aufgenommen. Wegen des ungünstiger Wetterberichts wurden zusätzlich TerraSAR—X (1m und 3m) in Auftrag gegeben. Für den Kanton Wallis wurde in einer zweiten Phase des Gebiet Simplon, Saas- und Mattertal und Val d’Anniviers mit den Satelliten SPOT-6/7 (1.5 m) erfasst.
Sämtliche Bilddaten wurden anschliessend bei swisstopo orthorektifiziert.

Zusammengestellt aus SLF Lawinenbulletin und Schneesituation

Eine Nordweststaulage mit sehr ergiebigen Niederschlägen, dazu viel Wind, und das alles nur Tage nach einem anderen Grossschneefall. Das waren die Zutaten, die am Montag, 14. Januar, gebietsweise zur höchsten Gefahrenstufe (5, sehr gross) führten. Es gingen sehr grosse Lawinen ab und viele Verkehrswege mussten sicherheitshalber gesperrt werden.

Die Lawinenaktivität war vergleichbar mit jener von 2018. Dies veranlasste das BAFU, nach Absprache mit den betroffenen Kantonen, die Erhebung von Satellitenddaten (Taskings) in Auftrag zu geben.
Am 16.1.19 wurden rund 10’000km2 der Zentral- und Ostalpen mit SPOT-6 (1.5 m) erfasst und die Daten anschliessend bei swisstopo orthorektifiziert.

Im Juli 2021 gab es über mehrere Wochen anhaltend bzw. wiederholt hohe Niederschläge im Einzugsgebiet der Aare (Hauptereignis 12.-15. Juli). Dies führte zu Überschwemmungen an Bieler- und Neuenburgersee bei gleichzeitig hohen Abflüssen in der Aare von mindestens 750 m3/s. Zur Erkundung des Verhaltens des Systems bei derartigen langanhaltenden hohen Aare-Abflüssen wurden Befliegungen entlang der Aare vom Ausfluss aus dem Bielersee bis zum Wasserschloss (Einmündung von Reuss und Limmat bei Windisch) durchgeführt, aufgeteilt auf zwei verschiedene Flugtage.

Es stehen die QuickOrthofotos der Befliegungen vom Bielersee bis Olten vom 23. Juli 2023, von Olten bis zum Wasserschloss vom 29. Juli 2023 in den Kanälen RGBN und einer Bodenauflösung von 10 cm zur Verfügung.

In der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 2022 breitete sich von der Alpe di Neggia (TI) ein Feuer aus, das durch unsachgemässes Löschen eines Lagerfeuers entstanden war. Dieses weitete sich auf den gesamten Gipfelbereich des Monte Gambarogno oberhalb des Lago Maggiore auf einer Fläche von sechs Hektaren aus. Für schweizerische Verhältnisse handelte es sich hiermit eine aussergewöhnlich grosse Waldbrandfläche. Im Tessin herrschte zu jener Zeit eine grosse Trockenheit. Gebietsweise gab es seit Anfang Dezember 2021 keine Niederschläge mehr. Seit 13. Januar 2022 wurde aufgrund der Trockenheit bereits ein behördliches Feuerverbot im Freien erlassen. Die schnelle und grosse Ausbreitung des Feuers wurde durch einen starken Nordföhn begünstigt. Knapp 60 Einwohner der Ortschaft Indemini und der umliegenden Weiler mussten vorsichtshalber evakuiert werden. Die Löscharbeiten erstreckten sich über einen Zeitraum von rund zwei Wochen. Zeitweilig kamen für die Löscharbeiten drei Helikopter, ein Super Puma der Schweizer Armee und zwei italienische Löschflugzeuge zum Einsatz.

Zur Dokumentation des Ereignisses und als Grundlage für ein späteres Monitoring der Vegetationsentwicklung nach dem Ereignis wurden Befliegungen durchgeführt. Es stehen Daten mit Aufnahmedatum vom 9. Februar 2023 als QuickOrthofoto RGBN, Orthofoto RGB und Orthofoto NRG mit einer Bodenauflösung von 20 cm zur Verfügung.

Aufgrund der trockenen ersten Jahreshälfte 2022 und der unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen im Juli und bis Mitte August lagen die Pegel der Schweizer Gewässer verbreitet deutlich tiefer als sonst im Sommer. Mitte August verzeichneten zahlreiche kleinere und mittelgrosse Flüsse ein Niedrigwasser, welches statistisch gesehen alle zwei bis zehn Jahre, teilweise auch seltener auftritt. Eine Ausnahme bildeten die Gebirgsflüsse in Gletschereinzugsgebieten, wo Schmelzwasser die Pegel tagsüber deutlich ansteigen liess. Auch an grossen Flüssen wie Aare, Limmat, Reuss und Rhein wurden markant unterdurchschnittliche Pegelstände gemessen. Die Wasserstände vieler Seen waren tiefer als sonst in den Sommermonaten üblich. Stark unterdurchschnittliche Wasserstände wiesen der Vierwaldstätter-, der Walen-, und der Bodensee sowie der Lago Maggiore und der Lago di Lugano auf. Seit Sommerbeginn hatten zwar vereinzelt auftretende heftige Gewitter kleinere und mittelgrosse Flüsse kurzzeitig stark ansteigen lassen, was jedoch nicht zu einer grundsätzlichen Entspannung der Niedrigwassersituation geführt hat. Mitte August waren etliche Fliessgewässer ausgetrocknet.

Um wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse für zukünftige Trockenheitsperioden gewinnen zu können, wurde am 13. August 2022 ein grossflächiger Bildflug in einem Gebiet von ca. 2400 km2 zwischen dem Genfersee, Neuenburgersee und Freiburg durchgeführt.

Die Daten aus den Befliegungen liegen mit einer Bodenauflösung von 25 cm als QuickOrthofoto RGBN sowie als Orthofoto RGB und NRG vor.

Bedarfsmeldung für Rapid Mapping BAFU, SPOC
(Pikett-Dienst 24h/365d)
Link auf Bestellformular

Zuständige Stelle bei swisstopo Kompetenzzentrum
Rapid Mapping
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